Den Stern im Blick behalten
Von Andrea Schwarz
Oft genug passiert es, dass wir uns in den Kleinigkeiten unseres Alltags verlieren und nur noch auf die Realitäten schauen. Sogar unsere Träume und Wünsche ergeben sich eher aus den Defiziten unseres Alltags als aus Visionen. Würden wir heute überhaupt einen neuen Stern sehen, der an unserem Horizont aufgeht? Und — die viel spannendere Frage — wäre ich bereit, aufzubrechen und diesem Stern zu folgen?
Was waren denn mal meine Visionen, meine Träume? Weshalb habe ich mich engagiert? Und was ist daraus geworden? Hab ich mich erfolgreich eingerichtet — oder wäre ich, wie die drei Weisen aus dem Morgenland, bereit, mich neu auf die Suche zu begeben?
Leonardo da Vinci sagte einmal: “Binde deinen Karren an einen Stern!” — könnte es sein, dass ich meinen Karren irgendwo in der Tiefgarage geparkt habe? Den Karren, alle meine Bündel, aus dem Dunkel hervorkramen und sie neu an einen Stern binden … notfalls die Parkgebühr zahlen, aber wieder hinaus in die Welt gehen. Und dem Stern vertrauen, der mich führt.
Aus dem Buch: Und am Himmel leuchtet ein Stern
Was für eine schöne Geschichte, die mir beim Schmöckern in der Bibliothek zugeflogen ist.
Ich habe den Weihnachtsgedanken in dieser Geschichte sofort gespürt. Auch die Hirten und die drei Könige und viele andere Menschen haben sich in der überlieferten Weihnachtsgeschichte auf den Weg gemacht und sind dem Stern gefolgt, der sie zu der Krippe im Stall geführt hat.
Was mir in meinem Alltag, in meinem Leben manchmal schwer fällt ist, den Stern oder die Sterne zu sehen. Zu hell, zu grell, zu laut und hektisch ist es um mich, so dass ich gar keine Sterne sehen kann. Weder am Himmel noch in mir. Zudem nehme ich mir auch häufig nicht die Zeit um bewusst zu schauen …
Gerade die Weihnachtszeit und der Jahreswechsel bieten sich an, mal wieder in meine Tiefgarage zu schauen, was da im Dunkel alles so steht und sich angesammelt hat um dann vertrauensvoll, mutig, bewusst und aus dem Herzen heraus Wünsche und Träume an einen Stern zu binden — die Parkgebühr zahlen, egal wie hoch sie ist! — und voller Freude und Vertrauen weitergehen, den Stern im Blick behaltend …
Wir wünschen allen Menschen eine Sternen-leuchtende Adventszeit, eine hoffnungsvolle Weihnachtszeit und ein mutiges, dem Stern vertrauendes neues Jahr.
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