Am 3. November 2023 fanden sich über dreissig Menschen bei der Feuerstelle Schützengraben in Langnau ein. Zusammen zündeten wir Lichter an und haben so den Menschen und Angehörigen gedacht, die gestorben sind. Für die Menschen, die fehlen in unserem Leben und doch fest verwoben sind in unseren Erinnerungen.

 

Das Bild der Hoffnungslichter in den Händen lebt tief in unserer Seele weiter.
Sie erzählen von der tröstenden Wirklichkeit,
dass die Dunkelheit der Gräber nur Schatten sind des ewigen Lichtes.
Sie erzählen von der kraftvollen Wirklichkeit,
dass die dunklen Stunden der Trauer erhellt werden können,
wenn wir der Gräber unserer Seele Raum und Zeit zur heilenden Trauer schenken.
Pierre Stutz

 

 

Ajana Holz nennt ihre Arbeit als Bestatterin: Übergangsbegleitung – und beschreibt die Essenz ihrer Arbeit folgendermassen:


Wir nehmen die Toten wieder in unsere Mitte und heben für einen Moment die zerstörerische Trennung von Leben und Tod auf. Leben und Tod – Geburt und Sterben gehören zusammen, gehören zu unserem Leben, gehören in unsere Mitte. Jeder Tod macht uns die kostbare Einmaligkeit unseres Lebens bewusst und jede Geburt lässt uns das Wunder des Lebens neu erfahren.
Die Ehrfurcht vor Leben und Tod lehrt uns Respekt vor der Natur, der Erde, die uns nährt und den Frauen, die durch die alle Menschen geboren werden, die ein tiefes Wissen über Geburt und Tod – über Lebensübergänge – in sich tragen.
Trennung, Abschied und Trauer gehören zu unserem Leben, wieder stetige Wandel, der das Einzige ist, dessen wir uns wirklich sicher sein können.
Ein endgültiger Abschied beim Tod von einer uns nahestehenden Person kann nur dann wirklich gut in das Leben integriert werden, wenn auch die Verstorbenen wieder einen Raum in unserem Leben bekommen.

Im Erinnern und Gedenken schliessen wir den Kreis und kreieren zusammen einen Raum, zu den Menschen, die bereits vorausgegangen sind. Wir lassen uns ein auf die Gefühle und Erinnerungen, die da sind, da sein dürfen. In Dankbarkeit für alles, was sein durfte und in der Hoffnung, dass das Licht in den Händen die Trennung symbolisch zu erhellen vermag.

 

 

Für die berührenden Momente im Ritual und die anschliessenden Gespräche bedanken wir uns herzlich bei allen, die gekommen sind und dieses Ritual mit ihrem Erinnern und Gedenken gefüllt haben.

Auch nächstes Jahr im November wird dieser Anlass wieder stattfinden.
Informationen dazu werden sie zu gegebener Zeit auf unserer Homepage finden.

 

Lichtvolles in ihren November,
Christa Roth, Chantal Graf, Marianne Kühni, Simone Küchler-Pey

 

 

 

Verfasst von Christa Roth